Die Pfarrgemeinde St. Peter Adelshausen

Kirche Adelshausen im Winter

Die Pfarrei Adelshausen besteht aus den Ortsteilen Adelshausen, Aschelsried und Wintersoln und zählt 618 Katholiken. Den zentralen Mittelpunkt in Adels-hausen bildet die Schloßstraße, die von Karlskron her mitten durch die Ort-schaft führt, hinaus in Richtung Freinhausen und Pörnbach.

 

Die Wurzeln der Pfarrei Adelshausen liegen in Steinerskirchen, eine der sieben Urpfarreien des Bistums Augsburg. Es finden sich keine Urkunden, die über das genaue Alter der Pfarrei Aufschluss geben. Doch schon der Kirchen-patron St. Peter weist darauf hin, dass die Kirche von Adelshausen auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. So dürften Kirche und Pfarrei St. Peter seit dem 12. Jahrhundert bestehen. Der erste urkundlich erwähnte Pfarrherr von Adelshausen ist Pfarrer Heinrich Sehbauer aus dem Jahre 1340. Seit dieser Zeit lässt sich eine lange Reihe von Pfarrherren in Adelshausen nach-weisen. An der Südseite der Kirche befinden sich acht Grabsteine, die an das Wirken dieser Geistlichen erinnern. Besonders aufwendig gestaltet sind die Grabsteine von Stefan Horbersdorffer aus dem Jahre 1610 und von Simon Heiffl aus dem Jahr 1684.

 

Der erste Pfarrbeschrieb, der etwas genauer Auskunft über die Pfarrei gibt, stammt aus den Hohenwarter Kapitelbeschreibungen aus dem Jahre 1593. Bereits damals schon erwähnt der Verfasser, dass zur Pfarrei Adelshausen seit alters her auch der Weiler Aschelsried gehört. Der Zehent jedoch, der von den Bauern entrichtet werden musste, stand den Adelshausener Pfarrherren aus Aschelsried nur zur Hälfte zu. Die zweite Hälfte an den Zehentrechten in der Aschelsrieder Flur gehörte St. Moritz in Ingolstadt.

 

Eine große Leistung hat die Pfarrei zu Beginn des Jahrhunderts erbracht. Die alte Kirche wurde in den Jahren 1906 und 1907 gegen einen Neubau ersetzt. Bis auf den gotischen Chorraum aus dem 15. Jahrhundert wurde der gesamte Bau abgerissen und neu errichtet. Von der alten Kircheneinrichtung ist leider bis auf das Altarbild St. Petri nichts mehr vorhanden. Auch das Geläute, bestehend aus vier Glocken sowie die Kirchenorgel, stammen von 1907. Bereits 1917 mussten auf Anordnung des Kriegsministeriums zwei Bronze-glocken abgeliefert werden. Diese wurden im Jahre 1926 ersetzt.

 

Ebenfalls 1926 erfolgte – nach über 1000 Jahren Zugehörigkeit zur Urpfarrei Steinerskirchen - die Einpfarrung von Wintersoln nach Adelshausen. Die „Xaveri-Glocke“ in der Pfarrkirche St. Peter erinnert an dieses Ereignis. Sie trägt die Inschrift „Gestiftet zur Erinnerung an die Einpfarrung in Adelshausen von den Gutsbesitzerseheleuten Franz-Xaver und Franziska Raba von Wintersoln“.

Im zweiten Weltkrieg wurden 1942 drei Glocken unserer Pfarrei eingezogen und zerschlagen. Lediglich die kleinste Glocke durfte im Turm verbleiben. Mit großen Anstrengungen konnten im Jahre 1953 wieder zwei Glocken angeschafft werden. Mit der Weihe der großen Glocke im Jahre 1976 wurde das Vierergeläute wieder vervollständigt.

 

Im Inneren der Kirche ist eine Taufkapelle im Jugendstil, der in ganz Bayern nur noch selten zu finden ist.

 

Einen besonderen Platz im Außen-bereich hat die Heiligenfigur, eine holzgeschnitzte Plastik, welche die Gottesmutter mit dem Leichnam Jesu auf ihrem Schoß zeigt. In der Kunstsprache wird eine solche Darstellung als „Pieta“ bezeichnet.

 

Aus St. Peter gingen zwei Geistliche hervor. Im Jahr 1958 feierte Pater Karl Unger feierliche Primiz und 1998 beging er in seiner Heimatpfarrei sein 40jähriges Priesterjubiläum. Sein Bruder Blasius Unger ist seit über drei Jahrzehnten als Missionsbruder in Afrika, und war u.a. als Flugpilot tätig. Das große Ereignis einer Primiz konnte St. Peter noch einmal im Jahre 1972 mit Pater Gerd Riese begehen. Er blieb als Kaplan bis zu seinem Weggang nach Langenbruck 1978 bei uns. Seit dieser Zeit betreut Pater Ernst Tiefenbacher die Pfarrei.

 

Seit dem Tod von Geistl. Rat Dekan August Fischer (1970), der über 40 Jahre Seelsorger in Adelshausen war, hat die Pfarrei keinen eigenen Pfarrer mehr. Danach wurde sie von Pfarrer Josef Dunau aus Reichertshofen vikariert.

Seit 1985 gehört St. Peter Adelshausen, zusammen mit St. Quirinus Pobenhausen (1987) und St. Trinitas Karlskron zum Pfarrverband Karlskron.

 

Im Jahr 1985 übernahm Pfarrer Alfred Fottner die Pfarrei Karlskron und vikarierte 7 Jahre lang auch die Pfarrei Adelshausen. Im September 1992 feierte Pfarrer Pater James Purathail seine Einsetzung als zuständiger Geistlicher für alle 3 Pfarreien. Eine Stütze für die Seelsorge in Adelshausen ist weiterhin Pater Tiefenbacher. Vor zwei Jahren feierte er sein 20jähriges Ortsjubiläum.

 

Pfarrgemeinderatsvorsitzende ist Marianne Mayer. Kirchenpfleger Gerhard Finkenzeller, Mesner Willi Unger und seine Tochter Hedwig Brüderle. Organist war über 40 Jahre Otto Zettel, nach Nachfolger wurde Sepp Hartl im Jahr 1995.

Die letzte Außenrenovierung der Kirche erfolgte im Jahr 1993/94. Der Pfarrhof wurde 1991 renoviert und ist vermietet. Die Räume des ehemaligen Schulhauses werden von verschiedenen Gruppen genützt.

 

An den Ortsteilen Adelshausen und Aschelsried befinden sich auch verschiedene Kapellen und Feldkreuze, die immer Halte- und Gebetspunkte sind bei unserem jährlichen Bittgang. Der markanteste Haltepunkt ist in Aschelsried bei der „uralten“ und „riesigen“ Linde am Ortseingang. Die Linde in Aschelsried und der Kastanienbaum vor der Pfarrkirche bezeugen den Glauben, den die Gemeinde durch Generationen erhalten hat und weiterträgt.

 

Wir sind eine lebendige und aktive Pfarrei aufgrund vieler religiöser und weltlicher Aktivitäten.